Symposium (Fach-)Mathematische Voraussetzungen zum Lernen von Mathematik an der Universität

 

Michael Besser und Robin Göller (beide Leuphana Universität Lüneburg)

Format: online (Zugangsdaten siehe online)

Ansprechperson: Michael Besser (besser@leuphana.de) und Robin Göller (robin.goeller@leuphana.de)

 

Programm

Birke-Johanna Weber & Aiso Heinze (beide IPN Kiel)

Prädiktivität der MaLeMINT-Lernvoraussetzungen für den Studienerfolg im ersten Semester

Im Projekt „MaLeMINT“ wurde im Rahmen einer umfangreichen Delphi-Studie die Frage beantwortet, welche mathematischen Lernvoraussetzungen Hochschullehrende für ein MINT-Studium erwarten. Das Ergebnis dieser Studie ist ein Katalog von mathematischen Mindestvoraussetzungen, die von den Studienanfängerinnen und Studienanfängern mitgebracht werden sollten. Im Folgeprojekt „MaLeMINT-Implementation“ wurden diese Mindestvoraussetzungen unter Beteiligung von Lehrkräften und Hochschullehrenden aus Schleswig-Holstein in Aufgaben konkretisiert. Entstanden ist ein Katalog aus 255 Aufgaben zu den MaLeMINT-Lernvoraussetzungen der Bereiche „mathematische Inhalte“ und „mathematische Arbeitstätigkeiten“. Im Vortrag wird ein kurzer Überblick über den Entstehungsprozess dieses Aufgabenkataloges gegeben sowie eine begleitende Validitätsstudie vorgestellt. In dieser wurde in sechs MINT-Studiengängen der Universität Kiel untersucht, inwieweit sich die Aufgaben als prädiktiv für den Klausurerfolg des ersten Semesters erweisen.

 

Gilbert Greefrath & Ronja Kürten (beide Westfälische Wilhelms-Universität Münster)

Vorkurse als Voraussetzung für erfolgreiches Studium im Fach Mathematik?

Der Übergang von der Schule an die Hochschule stellt Lernende häufig vor große Herausforderungen. Die Hochschulen haben hierauf in den letzten Jahren mit vielfältigen Maßnahmen (z. B. durch Eingangstests, Vor- und Brückenkurse sowie semesterbegleitende Angebote) reagiert. Neben dem Vorwissen, das Studierende an die Hochschule mitbringen, wird die Leistung im Studium von weiteren Faktoren beeinflusst. So haben etwa Selbstwirksamkeitserwartungen Einfluss auf die Studienleistung. Beispiele für konkrete Unterstützungsangebote, das Projekt Rechenbrücke an der FH Münster und ein Vorkursprojekt an der Universität Kassel, zeigen Chancen und Möglichkeiten im Umgang mit Vorkursen am Übergang Schule-Hochschule. Im Vortrag wird der Einfluss der Vorkursteilnahme auf den Erfolg des Studiums im Fach Mathematik diskutiert. Empirische Ergebnisse verdeutlichen mögliche Zusammenhänge zwischen Vorwissen, Maßnahmen zu Studienbeginn und Studienerfolg.

 

Stefan Ufer (LMU München) & Stefanie Rach (OvGU Magdeburg)

Welches Wissen brauchen Mathematikstudierende für erfolgreiche Lernprozesse zu Studienbeginn? Entwicklung eines Niveaumodells basierend auf einer Reanalyse von Daten

Zur erfolgreichen Bewältigung des Studienbeginns müssen Studierende über ein passendes, mathematisches Vorwissen verfügen. Unklar ist aber bisher, welche Art bzw. Qualität von Vorwissen für die erfolgreiche Bewältigung mathematischer Lernprozesse wichtig ist. Anhand einer Reanalyse von Testdaten von 1553 Studierenden (Fachmathematik und gymnasiales Lehramt) differenzieren wir das Vorwissen im Bereich Analysis in vier Niveaus und verknüpfen diese Niveaus mit dem individuellen Studienerfolg. Insbesondere scheint schulisches Wissen relevant zu sein, das über vertraute Vorstellungen hinausgeht und sich durch flexible Vernetzung unterschiedlich strukturierter Darstellungsformen auszeichnet. Diese Ergebnisse könnten als Grundlage für ein differenziertes, adaptives Online-Self-Assessment als Beratungsinstrument vor Studienbeginn dienen.

 

Robin Göller & Michael Besser (beide Leuphana Universität Lüneburg)

Mathematische Voraussetzungen zum Lernen von Mathematik bei Grund-Haupt-Realschullehramtsstudierenden

Im Rahmen der Delphi-Studie „MaLeMINT“ wurden insbesondere Inhaltsbereiche der Sekundarstufe I sowie prozessbezogene Kompetenzen des Kompetenzmodells der Bildungsstandards als von Hochschullehrenden erwartete Lernvoraussetzungen für ein MINT-Studium identifiziert. Ein besonderer Fokus scheint dabei sowohl in dieser spezifischen Studie als auch in der Ausgestaltung mathematischer Vorkurse im Generellen auf der Bedeutung formal-technischer Kompetenzen zu liegen. Im Beitrag wird hierauf aufbauend auf der Grundlage eines für das Auswahlverfahren der Leuphana Universität Lüneburg entwickelten Mathematiktests, dessen Aufgaben theoretisch über alle inhalts- und prozessbezogenen mathematischen Kompetenzen der Sekundarstufe I des Modells der Bildungsstandards streuen, untersucht, ob sich die theoretisch den technischen und nicht-technischen Kompetenzen zugeordneten Aufgaben dieses Tests empirisch trennen lassen und wie gut diese beiden Dimensionen spätere Studienleistungen von Grund-Haupt-Realschullehramtsstudierenden vorhersagen. Die Relevanz dieser Ergebnisse für die theoretische Identifikation von Lernvoraussetzungen und die praktische Ausgestaltung von universitären Vorkursen oder auch regulärer Lehrveranstaltungen wird diskutiert.

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