Hauptvortrag Prof. Dr. Stefan Ufer

(LMU München)

Wer kann es? Interindividuelle Unterschiede beim mathematischen Beweisen – Zwischen Annahmen und Evidenz

Beweise gehören zum wissenschaftlichen Kern der Mathematik. Wie man Schülerinnen und Schüler sowie Studierende an diese Arbeitsweise heranführen kann und welche Probleme dabei auftreten, beschäftigt die Mathematikdidaktik seit langer Zeit. Beweise zu verstehen, zu bewerten und zu konstruieren wird als anspruchsvoll angesehen. Doch was unterscheidet eigentlich erfolgreiche Lernende von weniger erfolgreichen Lernenden? Welche Voraussetzungen müssen für eine erfolgreiche Beschäftigung mit Beweisen geschaffen werden? Wie werden diese in Beweisprozessen aktiviert? Welche Aktivitäten sind förderlich, damit Beweise richtig verstanden, bewertet oder konstruiert werden? Zu diesen Fragen bietet der Forschungsstand zahlreiche Annahmen, jedoch wenig systematische Evidenz. Im Vortrag sollen diese Annahmen zu einem Modell zusammengefasst werden, das das Gefüge von Voraussetzungen, Arbeitsprozessen und Ergebnissen bei der individuellen Auseinandersetzung mit Beweisen beschreibt. Anhand dieses Modells wird der empirische Forschungsstand zum mathematischen Beweisen umrissen und es werden Implikationen für die Arbeit mit Beweisen in Lehr-Lern-Prozessen sowie offene Fragen diskutiert.

Im Anschluss: Diskussion, virtuelle Kaffeepause und Meet the Speaker

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